Verband landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Bayern e.V.

Hauswirtschaft ist mehr wert!

Austausch im StMELF

Mitte November trafen sich die Frauenvorsitzenden des vlf und VLM Bayern zu einem Austausch mit der leitenden Hauswirtschaftsdirektorin Andrea Seidl im Landwirtschaftsministerium. 

Die Frauenvors. des vlf und VLM Bayern im Austausch mit Andrea Seidl, ltd. Hauswirtschaftsdirektorin, StMELF
Foto: vlf Bayern

Die Frauenvors. des vlf und VLM Bayern im Austausch mit Andrea Seidl, ltd. Hauswirtschaftsdirektorin, StMELF Foto: vlf Bayern

Nach einer kurzen Begrüßung berichtete Frau Seidl über die Neuerungen in der Verwaltung, die in diesem Jahr stattgefunden haben. Neben der Verwaltungsumstrukturierung und der damit einhergehenden Ämterreform wurde auch der Hoheitsvollzug Bildung neustrukturiert. Dieser ist nun an den Regierungen angesiedelt, die hier die koordinierende Funktion übernehmen. Das Sachgebiet 61 – Bildung in der Land- und Hauswirtschaft – ist nun zuständig für alle hoheitlichen Aufgaben, z. B. die Anerkennung von Ausbildungsbetrieben, die Genehmigung von Ausbildungsverträgen, die Geschäftsführung der Prüfungsausschüsse und die Durchführung der Zwischen- und Abschlussprüfungen.

Der vlf Bayern hatte sich Mitte des Jahres maßgeblich dafür eingesetzt, dass es nach wie vor direkte Ansprechpartner für die Bildung an den Ämtern gibt. Diese „Berater und Beraterinnen für Bildungsfragen“ sind inzwischen für die Bereiche Hauswirtschaft und Landwirtschaft benannt worden. Die Landesgeschäftsstelle hat alle Kreisverbände über die neuen Ansprechpartner an den Ämtern informiert. Die neuen Beraterinnen und Berater an den Ämtern sind die erste Adresse in allen Fragen der Ausbildung in der Land- oder Hauswirtschaft. Sie beraten Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe, aber auch Interessierte an einer Berufsausbildung. Zu ihren Aufgaben gehören neben der Betreuung der Ausbildungsverhältnisse auch die Organisation von Schulungen und die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen.

Anschließend wurde über die Berufswerbung in der Hauswirtschaft diskutiert. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Botschafterinnen ausgebildet, die für die Berufe in der Hauswirtschaft in den Schulen werben. Den Frauenvorsitzenden des vlf und VLM ist es dabei sehr wichtig, dass nicht erst in den Abschlussklassen der Mittel- und Realschulen Werbung für die Berufe Hauswirtschaft gemacht wird, sondern bereits früher. Zudem gilt es auch in den Grundschulen die Hauswirtschaft als qualitativ hochwertigen Beruf darzustellen. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Hauswirtschaft mehr wert ist“, so Dagmar Hartleb, stv. Vorsitzende des VLM Landesverbandes. Dass die Hauswirtschaft in der Gesellschaft immer noch einen zu geringen Stellenwert hat, darüber waren sich die Teilnehmerinnen einig. Welch vielfältige Berufschancen die Hauswirtschaft hat, sei vielen nicht bekannt. „Die beste Imagepflege erfolgt über die Personen, die in dem Beruf arbeiten“, so Andrea Seidl. Eine vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft kürzlich durchgeführte Studie zur Berufswerbung hat gezeigt, dass die Eltern immer noch eine große Rolle bei der Berufswahl spielen. 37% der Auszubildenden sind über das Internet auf den Beruf aufmerksam gemacht worden und ca. 7% über Social-Media-Kanäle. Die Work life balance ist den jungen Leuten bei der Berufswahl enorm wichtig. Genug Zeit für Familie und Freunden neben einer vielfältigen Tätigkeit und Einsatzmöglichkeit, das wollen die jungen Auszubildenden von heute.

Weitere Themen wurden bei diesem konstruktiven Austausch diskutiert. Die stv. Landesvorsitzenden des vlf und VLM Bayern, Christine Wutz und Dagmar Hartleb bedankten sich bei Frau Seidl herzlich für die Möglichkeit dieses wertvollen Austausches, der mind. einmal jährlich in diesem Rahmen stattfinden sollte.